Jaipur
Reisebericht

16. bis 18. November 2023

Jaipur: die rosa Schönheit

Busfahren in Indien: von Agra nach Jaipur

Unsere Anreise mit dem Bus war sehr entspannt. Der Elektro-Bus hatte bequeme Sitze und war klimatisiert. Wir rollen über eine 4-spurige Schnellstraße. Die Straßen in Indien, auf denen wir bisher unterwegs waren, sind sehr gut ausgebaut. Auf der Schnellstraße sind auch Tuk-Tuk´s, Mopeds, Ziegen und Kühe unterwegs. Die Hinterlassenschaften der Kühe werden am Straßenrand getrocknet und später als Brennstoff genutzt. Auch viel Müll liegt rechts und links der Fahrbahn und Autowracks verwachsen mit der Landschaft. Irre ... Tiere suchen dazwischen nach Leckereien ... eine Kuh knabbert an einer Pappe ... Ich beschließe mich vorerst vegetarisch zu ernähren. Die Anbauflächen scheinen mehr gepflegt zu werden. Sie wirken tadellos. Bei den dreckigen Flüssen ist Fisch auch keine Alternative. 

Nach unserer Ankunft in Jaipur sind wir in ein Tuk-Tuk umgestiegen. 

Mit dem Tuk-Tuk ging es auf dem Weg zu unserer Unterkunft einmal quer durch die Altstadt. Jaipur trägt den Namen "Pink City". Die Gebäude der Altstadt und auch die Stadtmauer waren ursprünglich rosa angestrichen und haben sich im Laufe der Zeit in ein orange-ocker verfärbt. Rosa ist die Farbe der Gastfreundschaft und so hatte der damalige Maharaja für einen Besuch Prinz Alberts alle Gebäude rosa streichen lassen. 

Der Baustil wirkt leicht und man hat nicht das Gefühl erdrückt zu werden. Die Häuserfassaden sind mit kleinen Fenstern und Balkonen ausgestattet und haben die typisch gebogenen Eingänge und sind mit Kuppeldächern verziert.

Rundgang in Jaipur

Stadtpalast

Am nächsten Tag laufen wir in die Altstadt, die von einer sechs Kilometer langen Stadtmauer umschlossen ist.

Durch dieses Tor Devi Singh Shekhawat gelangen wir direkt zum Stadtpalast. Wir gehen durch einen weiteren Durchgang und betreten einen Innenhof. In der Mitte des Hofes steht eine Audienzhalle Diwan-e-Khas. Hier empfing der Maharaja seine Minister. 

Links von der Audienzhalle ist ein Tor, das zum Innenhof Pitam Niwas Chowk führt. Der Innenhof ist mit 4 verzierten Toren ausgestattet, welche die vier Jahreszeiten darstellen. Dahinter erhebt sich der Palast Chandra Mahal, in dem die Maharaja-Familie lebt.

Wir gehen weiter durch das nächste Tor Diwan-E-Aam. Das Tor ist aus Bronze und wird von zwei Elefanten aus Marmor gesäumt. Jetzt stehen wir in einem weiteren Innenhof, dem Mubarak Mahal. In der Mitte steht ein zweistöckiges Gebäude, das früher als Gästehaus diente. Heute ist im Gebäude eine Ausstellung mit Kleidern der königlichen Familie untergebracht. Die Kleider sind üppig mit aufwendigen Goldstickereien und Edelsteinen verziert und veranschaulichen den Reichtum der Herrscher von Jaipur.

Zum Abschluß unseres Rundganges durch den Stadtpalast gönnen wir uns eine Kleinigkeit im Palastcafé.

Eintritt: 700 Rupien pro Person (~7,70 Euro)

Öffnungszeiten: Mo-So 9:30 Uhr bis 19:00 Uhr

Observatorium Jaipur

Wer den Stadtpalast vom Innenhof Mubarak Mahal verläßt, kann anschließend das Observatorium besuchen. Der Eingang zum Observatorium befindet sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Wir haben es uns nicht angesehen, was im Nachhinein ein Fehler ist. Die Messinstrumente sind aus Marmor und Sandstein gebaut und man kann die größte Steinsonnenuhr der Welt besichtigen. Das Denkmal ist ein Weltkulturerbe der Unesco. Es wurde zwischen 1728 und 1734 erbaut und 1901 restauriert.

Blick auf das Observatorium

Hawa Mahal (Palast der Winde) in Jaipur

Wir laufen am Eingang des Observatoriums vorbei und gehen Richtung Palast der Winde. Der Eingang ist nicht leicht zu finden. Er befindet sich auf der Rückseite des Palastes in der Straße Tripolia Bazar. Eine kleine Gasse führt zum Eingang. Von dort gelangen wir über einen Treppenaufgang zum Palast. Nun stehen wir in einem kleinen Innenhof. Von dort führt ein Aufgang über 5 Etagen durch das Palastgebäude. Auf den Etagen gibt es insgesamt 953 Nischen und Fenster. Einziger Zweck des Gebäudes: die Haremsdamen konnten bei Festumzügen zusehen ohne selbst gesehen zu werden.

Der Palast selbst bietet schöne Ausblicke in die Altstadt und in die Umgebung, aber sehenswert ist er nicht. Hinter der Fassade bröckelt es. Allerdings ist die Fassade wunderschön und sehenswert. Um sie zu besichtigen ist jedoch kein Rundgang durch den Palast notwendig. Die Fassade befindet sich in der Hawa Mahal Road und kann von der gegenüberliegenden Seite sehr gut fotografiert werden. 

Es gibt auch geschäftstüchtige Restaurant- und Ladenbesitzer, die Touristen ihre Dachterrassen zur Verfügung stellen. Anschließend wird man jedoch gebeten noch etwas im Restaurant zu verweilen oder das Geschäft zu besuchen. Aber keine Sorge ... es ist alles very very cheap and good price.

Nach der Besichtigung sind wir noch durch den Bazar gelaufen. Man findet alles mögliche in den Geschäften: Kupfergeschirr, Nähmaschinen, Taschen, Lederschuhe, ... Mittlerweile sind auch viele westliche Güter wie Klimaanlagen und Fernsehgeräte in den Geschäften verfügbar.

Palast der Winde

Eintritt: 300 Rupien (~3,30 Euro) pro Person.

Öffnungszeiten: Mo-So 9:00 Uhr bis 16:30 Uhr

Amber Fort

Die Palastanlage befindet sich 11 Kilometer außerhalb der Stadt Jaipur. Unser Fahrer Jimmy und sein Tuk-Tuk bringen uns dorthin. Schon von weitem sieht man die beeindruckende Anlage auf einem steilen Hügel. Das Amber Fort war viele Jahrhunderte die Hauptstadt der Region bis 1727 die neue Residenz in Jaipur errichtet worden ist.

Die Anlage erreichen wir durch einen kleinen Garten und über einen steilen Weg aus Kopfsteinpflaster, der von Händlern gesäumt wird. Durch das Tor Suraj Pol gelangen wir in einen großräumigen Innenhof.

Blick in den Innenhof des Amber Forts

Bis in den Innenhof kommen wir ohne Eintritt zu bezahlen. Der Ticketschalter befindet sich gegenüber dem Tor, durch das wir den Innenhof betreten haben. Vom Innenhof gelangen wir über eine Treppe zu einem weiteren Innenhof. Im Audienzsaal Diwan-E-Am wurden vom Maharaja offizielle Empfänge abgehalten.

Wir gehen über eine weitere Treppe und durch das mit Ornamenten verzierte Ganesha-Pol und befinden uns auf einer höheren Ebene des Palastes. Hier sind die Privaträume der Herrscherfamilie. Die Besucher interessieren sich besonders für den Jai Mandir. Der Jai Mandir ist ein Raum, der mit kleinen Spiegeln ausgestattet ist. Daneben befindet sich der Shak Mandir. Durch die filigranen Gitterfenster haben wir einen weiten Blick über und in das umliegende Tal.

Wir gehen langsam Richtung Ausgang und über den steilen Pflasterweg zurück.

Wer den kurzen steilen Weg nicht laufen möchte kann sich mit einem Shuttle zum Eingang bringen lassen.  

Am Ausgang wartet Jimmy auf uns.

Eintritt: 500 Rupien (~5,50 Euro) pro Person

Öffnungszeiten: Mo-So 8:00 Uhr bis 17:30 Uhr und 18:30 Uhr bis 21:15 Uhr

Wasserschloß Jal Mahal

Eine weitere Sehenswürdigkeit in Jaipur ist das Wasserschloß Jal Mahal. Das Schloß wurde in den Man Sakar Lake gebaut. Eine Etage des Gebäudes befindet sich unter Wasser. Beim Anblick denke ich sofort an das Schloß Moritzburg (bei Dresden).

Blockdruck in Jaipur

Auf die Frage unseres Fahrers, ob wir Blockprint kennen, antworten wir mit Nein. Aber er kennt natürlich eine Werkstatt, in der wir das Handwerk anschauen können. Da ich mich für textiles Handwerk interessiere bin ich sofort dabei. Als wir angekommen sind wußten wir Bescheid. An der Tür stand groß geschrieben Outlet. Außen waren zwei lange Tische aufgebaut, auf denen Stoffbahnen gespannt waren und ein Mitarbeiter emsig mit großen Stempeln über den gesamten Stoff immer das gleiche Motiv gestempelt hat. 

Beim Blockdrucken werden Muster auf die Textilien gedruckt. Dabei werden die Farben nacheinander aufgetragen. Je Farbe gibt es einen Stempel. Meist werden 2 bis 3 Farben verwendet.

Nach dieser Vorstellung wurden wir in den Verkaufsraum geschoben. Im ersten Raum wurden Teppiche verkauft und im Raum dahinter durften wir mit einer Tasse Masala-Tee Platz nehmen. Unsere ganz persönliche Verkaufsveranstaltung. Zuerst wurden uns große Tücher gezeigt, die als Bettüberwurf dienen könnten. Daran hatten wir jedoch kein Interesse, aber bei der weiteren Verkaufspräsentation habe ich natürlich etwas erworben. Nach ungefähr einer Stunde hatte ich 4 Meter Stoff aus Seide und Baumwolle, eine Pashmina (zu dem Zeitpunkt wußte ich noch nicht, daß ich mein geliebtes Tuch am nächsten Tag im Bus vergessen werde) und eine maßgeschneiderte Tunika, ebenfalls aus Seide und Baumwolle, im Gepäck. Die Tunika wurde mir abends ins Hotel geliefert.

Zum Ausgang müssen wir wieder durch den Verkaufsraum mit Teppichen und wurden gefragt, ob wir noch einen Teppich kaufen möchten. Aber der passt wirklich nicht in unser Gepäck. Für dieses Problem hat der Inder auch eine Lösung. Sie liefern den erworbenen Teppich direkt nach Hause. Wir haben trotzdem kein Interesse.

Übernachtung in Jaipur

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  • Hotel Chillout Jaipur; What´s App: +91 16111146; der Betreiber ist sehr offen und aufgeschlossen
    • gemütlich ausgestattete Dachterrasse 
    • Restaurant mit sehr gutem Essen und Musik 
    • 7-8 Uhr Yoga

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